Der Wagenbau war in den 60ér Jahren der Motor, der die Gründungsmitglieder bei ihren Aktivitäten zusammenhielt. Bereits im Herbst fing man mit den entscheidenden Arbeiten an, welche sich dann bis zu Karneval hinzogen. In jedem Jahr konnte eine Tollität, Prinz Karneval, der Bevölkerung präsentiert werden. Es wurde üblich, als Tollität einen "Prinzenorden" an verdiente Personen zu überreichen. Und als aus dem losen Verbund der Freunde eine " echte Karnevalsgesellschaft" mit Vereinsstruktur wurde, sollten auch "Vereinsorden" an verdiente Personen überreicht werden. Das alles kostete natürlich Geld, welches man als Gesellschaft aber nicht im Überfluss hatte. Und so entstand die Idee, die benötigten Orden in Eigenregie anzufertigen.
Ein Motiv wurde überlegt, eine "Gießvorlage" angefertigt und nach einem ersten Probeabdruck konnte man in Produktion gehen. D.h., dass jeder Orden von Hand gegossen und bemalt wurde. Eine Prozedur, die viele Stunden Fleißarbeit benötigte. So hatte man zwei verschiedene Gewerke zu erledigen, die einen gewissen Zeitaufwand bedurften.
Auch viele Tollitäten fingen an, die Orden in gleicher Weise herzustellen. So musste mancher Abend für diese Arbeiten geopfert werden. Doch so schlimm kann es für die Aktiven gar nicht gewesen sein, wurde dabei doch auch so manches Bierchen und Schnäpschen konsumiert.
Ab dem Jahr 1988 wurden auch die Kinderorden nach diesem Prinzip hergestellt, jedoch nicht von den "Vereinsaktiven", sondern den Mitgliedern des neu gegründeten Männerballetts "Birgeler Bachstelzen". Und glaubt man deren Chroniken, sind beim "Orden- Malen" ganz sonderbare Dinge passiert.
Die "Täuflinge" der in jedem Jahr durchgeführten Bachtaufe erhalten ebenfalls seit vielen Jahre einen "Tauforden".
Die Tradition der selbstanzufertigen Orden wird heutzutage nur noch für die Kinderorden verwendet. Die Mitglieder des Männerballetts freuen sich weiterhin Jahr für Jahr darauf, diese im Monat Januar und Februar anzufertigen.
Siehe hierzu auch den Bericht aus der Chronik der Bachstelzen.