Prunksitzung - Kindersitzung  und weitere Veranstaltungen

 Die ersten Karnevalssitzungen datieren bereits aus den Anfangsjahren. Im Saale Gootschalk wurde zur Inthronisation der neuen Tollität überwiegend mit eigenen Akteuren eine kleine Veranstaltung abgehalten. Hervorheben muss man hier Karl-Heinz Braun, der als "Jussenhoven" (erfolgreicher Komponist der 50ér und 60ér Jahre) von Birgel tituliert wurde und viele damalige Lieder und Schlager auf die heimischen Gegebenheiten umtextete. Auch war "Tröte" Nöll bereits in aller Munde. Generell hatten sich die Bösen Buben dem Gesang und der Musik verschrieben und so war es mehr als klar, dass diese auch für die notwendige musikalische Untermalung der Sitzungen sorgten. Die Räumlichkeiten mussten jedoch gewechselt werden, weg vom Saal, hin zur Kneipe. Und dort stieß man ganz schnell an die Kapazitätsgrenzen. Und wieder musste die Lokalität gewechselt werden, wieder hin zum Saal (Restaurant Schumacher / Quast).

 

 1974 dann entschloss man sich dazu, auf dem neuen Dorfplatz die Veranstaltung in ein Festzelt zu verlegen. Kapazitätsprobleme gab es in den Anfangsjahren jedoch auch dort, zumindest was die Auslastung für die Prunksitzung betraf.  Diese Zeltveranstaltungen kamen in der Bevölkerung sehr gut an, so dass im Festzelt auch weitere Veranstaltungen durchgeführt wurden.

 Neben der Prunksitzung am Freitag wurde ab 1975 Samstagnachmittags die Kindersitzung und später am Abend der Kostümball abgehalten. Sonntags lud die jeweilige Tollität zum Prinzenfrühschoppen ein.  

 Bis in die 80ér Jahre hinein fanden während der eigentlichen Karnevlastage keine Veranstaltungen der Bösen Buben statt. Man traf sich ab Weiberfastnacht während der tollen Tage in den jeweiligen Kneipen des Ortes (damals war es so üblich, dass die Tollität an jedem Abend ein anderes Lokal besuchte, es existierten noch 4 Gaststätten).

 Nach dem Karnevalsumzug zog man gemeinsam mit den Zugteilnehmern in den Saal des Lokals Stahl bzw. Röske.

 Mitte der 80ér Jahre wurde ein neues Konzept zur Durchführung der Veranstaltungen eingeführt. Das Festzelt wurde für Veranstaltungen an 2 Wochenenden benötigt. Am ersten Wochenende wurde, wie heute noch üblich, Freitags die Prunksitzung und Samstags die Kindersitzung durchgeführt. Den Prinzenfrühschoppen legte man zusammen mit einem Kostümball auf den Karnevlassamstag (Prinzen- und Kostümball), an Weiberfastnacht wurde abends ein Ball abgehalten (letztmalig im Jahr 1996) und Sonntags fand die Zugauflösung im Zelt statt.

 Diese Konstellation (das Zelt wird an 2 Wochenenden genutzt) hat heute noch Bestand, auch wenn sich die Festfolge leicht geändert hat.

 Statt eines "Weiberballs" wird heute an Weiberfastnacht in lockerer Atmosphäre und ohne Live Musik das Zelt für Jung und Alt geöffnet.

 Und seit 1997 laden die Bösen Buben alljährlich befreundete Vereine zu einem Frühschoppen am Sonntag vor Karneval ein.

Prinzenfrühschoppen 1977
Prinzenfrühschoppen 1977
2010 - Nummernboys kündigen die jeweiligen Programmpunkte während der Prunksitzung an
2010 - Nummernboys kündigen die jeweiligen Programmpunkte während der Prunksitzung an
1971 -  Gaststätte Gerwing
1971 - Gaststätte Gerwing
1977 - Einzug von Prinz Hubert I. ins Festzelt
1977 - Einzug von Prinz Hubert I. ins Festzelt

Kindersitzungen

 Seit den 70ér Jahren führen die Bösen Buben auch Kindersitzungen durch. Viele Jugendabteilungen befreundeter Gesellschaften freuen sich alljährlich auf den Besuch bei den Bösen Buben, gibt es dort zur Belohnung seit den 80ér Jahren doch die berühmt berüchtigten, handgefertigten "Kinderorden" (durch die Mitglieder des Männerballetts angefertigt).

 Auch konnten dort vielfach Talente für Gesang und Rede bewundert werden. Für jede Birgeler Tollität zählt es mit zum Höhepunkt einer Session, dem Nachwuchs beim jecken Treiben zuzusehen. Ganz zu Anfang der Sitzung, wenn die Aktiven auf die Bühne marschieren und Leckereien unter die Narrenschaft gebracht wird, leuchten die Augen vieler Mädchen und Jungen.

 

 Höhepunkt einer jeden Kindersitzung ist es, wenn der Dürener Kinderprinz / die Dürener Kinderprinzessin ins Festzelt einmarschiert. Genau wie bei den Erwachsenen werden erneut Kamelle verteilt, zieht die Kindertollität mit ihrem Hofstaat ins Zelt ein und erfreut die Narrenschar.

 

 Als SItzungspräsidentin aggierte viele Jahre Fee Zander, die langjährige Mittänzerin bei der Damenschowtanzgruppe "Pappmule". Als Elferrat begleiteten die Damen der Gruppe ihre "Präsidentin" und unterstützen diese bei der Ordensverteilung.

 Nachdem Fee Zander Anfang der 90ér Jahre ihre aktive Zeit bei den Bösen Buben beendete, übernahmen noch Erika Hahnengress sowie Mareike Braun das Amt der Sitzungspräsidentin.

 

 Heute wird die Kindersitzung durch Silvia Labroier und Gina Frings mit tatkräftiger Unterstützung der Birgeler Pänz geleitet. Und noch immer (seit 1988, also 28 Jahre) stellt das Männerballett Birgeler Bachstelzen die Kinderorden für diese Sitzung in Handarbeit her (jedes Jahr weit über 200 Stück).