Dieser Umzug erfolgte ab den 60 ér Jahren bis Ende der 70´er Jahre hinein. Man traf sich nach erfolgreichem und fertiggestelltem Wagenbau auf
dem Bauernhof Kempen, Bergstraße zu einem gemütlichen Beisammensein mit Suppe und kühlen Getränken. Der Umzug diente der Sammlung von Spenden für den Umzug am Orchideensonntag. Mit Sammelbüchsen
bewaffnet zog man durch den Ort.
Alle Mitglieder der Gesellschaft waren anwesend, viele hatten ihre Kinder mitgebracht und diese wiederum ihre Freunde. Musik wurde nicht vom Band gespielt sondern unter der Leitung von
Arnold Bergs hatten sich Musiker der Mittglieder, später auch vom Tamborcourps Alte Kameraden Birgel zusammengefunden und spielten auf.
(Aus dieser Musikgruppe bildete sich die Kapelle „Schanzeremmele“, auch "Brasselskapelle" genannt.)
Nachdem man sich aufgewärmt hatte, zog man bergauf zu den beiden Gaststätten „Zum gemütlichen Jupp“, Josef Gerwing und zum Restaurant Schumacher, später Restaurant Peter Quast.
Dort verbrachte man jeweils eine gewisse Zeit bei Bier und sonstigen Getränken, die Kapelle spielte das ein oder andere Lied, bis man wieder aufbrach. Von dort ging es bergab und die Bachstraße hinauf bis zur Gaststätte Stahl / später Röske. Auch hier wurde ein Ständchen gespielt und etwas getrunken. Weiter ging es die Bachstraße abwärts Richtung Daubenvaldersweg und weiter zur Gasttätte „Franzen“.
Seit 1974 wird regelmäßig in jedem Jahr die Birgeler Bachtaufe durchgeführt. Diese soll der Integration der neu hinzugezogenen Einwohner dienen, man macht sich bekannt, möglichst wird man noch Mitglied der Gesellschaft und besucht deren Veranstaltungen.
Ab 1974 wurde nach dem Besuch der Gaststätte Röske die sogenannte Bachtaufe (Ecke Bergstraße/Bachstraße an der Brücke vor der ehemaligen Gaststätte Gottschalk ) wieder ins Leben gerufen. Diese hat noch bis heute hin Bestand. Hierbei geht es um die Integration von Neu-Birgelern in den Ort. Anfangs wurden nur Mitglieder der KG, die nicht in Birgel geboren waren, später jede Person, die neu hinzugezogen war und noch keine Bekanntschaft mit dem Birgeler Bachwasser gemacht hatte, getauft.
Die Taufzeremonie läuft bis heute hin nach folgem Ritual ab:
Erst wird das Haupt mit einer Kelle, manchmal auch mit einem Eimer voll Bachwasser benässt. Die Menge des Wassers hängt von der Laune des Täufers, aber auch von der Person der Täuflings ab. Danach wird eine spezielle Gewürzmischung auf die ausgestreckte Zunge gestreut (je nach dem kann dies extrem scharf werden). Um den nicht gerade „guten Geschmack“ wieder los zu werden, können im Anschluss diverse Getränke zu sich genommen werden.
Die Zeremonie wird mit einer Taufurkunde bezeugt. Als äußeres Zeichen erhalten die Täuflinge einen in Handarbeit gefertigten Orden. Sie dürfen sich dann „Böschhexe oder Schanzeremmel“ nennen.
Nachdem der Umzug am Samstag nicht mehr durchgeführt wurde, traf man sich direkt an der Brücke zur Bachtaufe. Es wurde ein Getränkestand aufgebaut, Erbsen-Suppe wurde gereicht und es spielte die Kapelle „Schanzeremmele“ auf. Leider sind auch deren Mitglieder in die Jahre gekommen, Nachwuchsmusiker haben sich nicht mehr gefunden so das die Bachtaufe um eine Attraktion ärmer geworden ist
Die Taufe wird heutzutage von "Max & Moritz", den Symbolfiguren der Gesellschaft, durchgeführt. Und damit die Zeremonie einen amtlichen Eindruck erweckt, wird diese durch eine Urkunde beglaubigt. Die neuen Bürger dürfen sich dann als "echter Birgeler Schanzeremmel" (Männer) bzw. "echte Böschhexe" (Frauen) betiteln. Was es mit diesen Titeln auf sich hat, wird an anderer Stelle noch erklärt.
In den Anfangsjahren waren als Täufer aktiv: Karl-Heinz Pauly, Wilfried Müller I., Heinz Decker, Eddi Diedrich, Peter Greven, Herbert Wolff, Helmut Zilles, Hubert Knipprath. Seit 2010 üben dieses Amt Hardy Helbig, Alfons Küpper sowie Hartmut Knipprath aus.
Im Jahre 2017 haben sich erneute Änderungen beim Bachtaufenteam ergeben. Unterstützung für das Treiben an der Brücke fand man in Gaby Konstantin, Simone Jacobs und Heike Kühnert. Mittlerweile wurde die Zeremonie um einige Bestandteile erweitert, so müssen sich die neuen Täuflinge erst für "würdig" erweisen, "echte Birjeler Schanzeremmele oder Böschhexe" zu werden.
Ali Küpper hat im Jahr 2017 letztmalig mit dem Taufteam zusammengearbeitet. Marc Buchna hat ihn ersetzt. Durch den tragischen Tod von Hardy Helbig wird das Team im Jahre 2019 wiederum erneuert.