Die Bachtaufe

Bachtaufe 1974, als Täufer sind tätig: Heinz Decker (links) sowie Wilfried Müller I. (mit dem Rücken zuge­wandt  in der Bildmitte), Täufling hier ist der damalige Vorsitzende Peter Greven
Bachtaufe 1974, als Täufer sind tätig: Heinz Decker (links) sowie Wilfried Müller I. (mit dem Rücken zuge­wandt in der Bildmitte), Täufling hier ist der damalige Vorsitzende Peter Greven

Ab dem Jahr 1974 wurde eine alte Birgeler Tradition wieder aufleben lassen. Die Bach­taufe. Hierdurch sollten Einwohner, die nicht in Birgel geboren waren und noch nie in ihrem Leben mit dem Birgeler Bach in „Kontakt“ gekommen waren, zu waschechten „Schanzeremmele bzw. Böschhexe“ werden, denn so nannte man Scherzes halber die Bir­geler. 
Anfangs als Pastor und Messdiener, später als Max und Moritz verkleidet, wurde die Tauf­zeremonie von 2 – 3 BÖSEN BUBEN in all den Jahren mit viel Witz und Humor am Karnevals Samstag durchgeführt. Zunächst war die Bachtaufe noch Bestandteil des soge­nannten „Veedelszuges“, ehe dann Ende der 70ér Jahre der Umzug eingestellt und die Bachtaufe als eigenständige Veranstaltung durchgeführt wurde. Bei Erbsensuppe und verschiedenen Getränken, wurden die Täuflinge mit Birgeler Bachwasser sowie einer nicht näher definierbaren „Würzmischung“, welche auf die ausgestreckte Zunge gestreut wurde, getauft.

 

 So haben sich einige Damen der Gruppe  „Pappmule“ auf ihre Taufe vorbereitet (1975)
So haben sich einige Damen der Gruppe „Pappmule“ auf ihre Taufe vorbereitet (1975)

Mit Musik der beliebten Kapelle „Schanzeremmele“ unterstützt, erfreut diese Ver­anstaltung bis heute hin die Birgeler Bevölkerung. Als Täufer haben seit 1974 Heinz De­cker, Karl-Heinz Pauly, Wilfried Müller I., (alle bis Anfang der 80ér Jahre) Helmut Zilles, Herbert Wolf, Hubert Knipprath (alle bis 2009) sowie Hardy Helbig, Alfons Küpper und Hartmut Knipprath fungiert, wobei Hubert und Hartmut Knipprath als sogenannter „Justi­tiar“ die Aufgabe hatten, die durchgeführte Taufe mittels "amtlicher Urkunde" zu beglaubi­gen.

 

 


Wie viele Täuflinge in der über 40 jährigen Geschichte insgesamt ge­tauft wurden, entzieht sich jeglicher Kenntnis. Diesbezüglich wurde kein „Taufregister“ geführt. Es dürften jedoch mehrere Hundert Personen gewesen sein.

Das Wetter spielte in den zurückliegenden Jahren selten eine große Rolle, überwiegend hatte der Wettergott ein Einsehen mit den Bösen Buben und ließ es nicht großartig regnen.

                                 Pressebericht von 1995
Pressebericht von 1995