Ab dem Jahr 1974 wurde eine alte Birgeler Tradition wieder aufleben lassen. Die Bachtaufe. Hierdurch sollten Einwohner, die nicht in Birgel geboren waren und noch nie in ihrem Leben mit dem
Birgeler Bach in „Kontakt“ gekommen waren, zu waschechten „Schanzeremmele bzw. Böschhexe“ werden, denn so nannte man Scherzes halber die Birgeler.
Anfangs als Pastor und Messdiener, später als Max und Moritz verkleidet, wurde die Taufzeremonie von 2 – 3 BÖSEN BUBEN in all den Jahren mit viel Witz und Humor am Karnevals Samstag
durchgeführt. Zunächst war die Bachtaufe noch Bestandteil des sogenannten „Veedelszuges“, ehe dann Ende der 70ér Jahre der Umzug eingestellt und die Bachtaufe als eigenständige Veranstaltung
durchgeführt wurde. Bei Erbsensuppe und verschiedenen Getränken, wurden die Täuflinge mit Birgeler Bachwasser sowie einer nicht näher definierbaren „Würzmischung“, welche auf die ausgestreckte
Zunge gestreut wurde, getauft.
Mit Musik der beliebten Kapelle „Schanzeremmele“ unterstützt, erfreut diese Veranstaltung bis heute hin die Birgeler Bevölkerung. Als Täufer haben seit 1974 Heinz Decker, Karl-Heinz Pauly, Wilfried Müller I., (alle bis Anfang der 80ér Jahre) Helmut Zilles, Herbert Wolf, Hubert Knipprath (alle bis 2009) sowie Hardy Helbig, Alfons Küpper und Hartmut Knipprath fungiert, wobei Hubert und Hartmut Knipprath als sogenannter „Justitiar“ die Aufgabe hatten, die durchgeführte Taufe mittels "amtlicher Urkunde" zu beglaubigen.
Wie viele Täuflinge in der über 40 jährigen Geschichte insgesamt getauft wurden, entzieht sich jeglicher Kenntnis. Diesbezüglich wurde kein „Taufregister“ geführt. Es dürften jedoch mehrere Hundert Personen gewesen sein.
Das Wetter spielte in den zurückliegenden Jahren selten eine große Rolle, überwiegend hatte der Wettergott ein Einsehen mit den Bösen Buben und ließ es nicht großartig regnen.