Das Allerheiligste Utensil, was die Bösen Buben haben, ist das Prinzenzepter. Dieses wurde 1962 von Walter Siebertz in Handarbeit angefertigt und wird heute noch als äußeres Zeichen der Prinzenwürde an die jeweilige Tollität zur Proklamation überreicht. Das Zepter ist aus Holz geschnitzt und teilt sich am oberen Ende in zwei Köpfe (Max und Moritz). Diese erinnern jedoch eher an die beiden Kölner Originale „Tünnes und Schäl“.
Beide Figuren tragen einen farbigen Kragen (rot und blau) , sowie einen Hut .
Unterhalb der Köpfe sind die Worte “Die Bösen Buben“ eingraviert sowie die Vereinsfarben Grün-Weiß zu erkennen, bevor eine Einkerbung folgt.
Das Zepter weist am unteren Ende eine Verdickung auf, so dass dieses besser zu halten ist. Dieses Zepter hat im Laufe der Jahre einiges erlebt und ist vielfach Opfer von Entführungen geworden. Kein Prinz konnte sich dessen sicher sein, dass ihm das Zepter nicht von einem anderen „Bösen Buben“ kurzzeitig entwendet wurde und er die Wiedergabe mit einigen Glas Bier zu zahlen hatte.
Alleine dem Verfasser dieses Beitrags wurde in seiner Zeit als Adjutant 2 X das Zepter gestohlen. Beim ersten Mal auf der Wagenübergabe, da stand die damals amtierende Prinzessin plötzlich oben ohne (natürlich nur das Zepter ist gemeint) da. Tja, gute Miene zum bösen Spiel musste gemacht werden. Das Zepter wurde wenige Tage vor der Prunksitzung von einem Gründungsmitglied der Gesellschaft im elterlichen Haus der Prinzessin mit den Worten abgegeben: „ Er habe ein fürstliches Geschenk zu überreichen“. Vorgesehen hatten die verantwortlichen „Bösen Buben“ aber, das Zepter während der Prunksitzung mittels Seilzug vom hinteren Bereich des Zeltes nach vorne zu ziehen, quasi für alle Leute im Zelt gut sichtbar. Dies ist der Prinzessin zwar erspart geblieben, trotzdem musste sie ein „Lösegeld“ zahlen.
Man kann aber auch nicht Augen und Ohren weit genug offenhalten. Denn im darauffolgenden Jahr beteiligte sich der eben bestohlene Adjutant daran, der nächsten Prinzessin dieses ebenfalls zu stibitzen. Diesmal jedoch bei der erstmals durchgeführten Inthronisation im Saal Röske. Der Prinzessin wurde das Zepter bis zum 1. Weihnachtstag vorenthalten, ehe ein als Nikolaus verkleidetes Mitglied der Gesellschaft der Prinzessin das Zepter hübsch verpackt und zusammen mit einer Packung Pralinen überreichte.
Es gab aber auch Mißgeschicke, wo sich die Tollität quasi freiwillig (jedoch unbeabsichtigt) vom Zepter verabschiedet hat. Nämlich beim Werfen von Kamellen. Da das Zepter eigentlich immer dabei sein sollte, legte die Tollität dieses in die Kamellen Box oben auf dem Prinzenwagen ab. Tja und im Eifer des Gefechtes wurde beim Werfen das Zepter mit hinuntergeworfen. Gott sei Dank wurde dieses umgehend zurückgegeben.
Es gibt zum Zepter-Klau keine Daten, wie oft diese vorgekommen ist. Die Zahl der Tollitäten, denen dies nicht passiert ist, müsste jedoch geringer sein als umgekehrt und so manches Bierchen wurde deswegen zusätzlich getrunken.