Jott sei Dank, mir han en widder !
Es begab sich zu jenen Tagen im Laufe der Karnevalssession im Jahre 2011, da war die Gesellschaft wieder einmal mit dem Reiseunternehmen Maubach unterwegs zu befreundeten Gesellschaften. Auf dem Terminplan für diesen Sonntag standen die Biwaks in Derichsweiler und Lendersdorf. In Derichsweiler angekommen hieß es jedoch, dass man sich ruhig das ein oder andere Bierchen genehmigen könne, denn die gastgebende Gesellschaft der Derichsweiler Gesellschaft Blau Weiß war in Zeitverzug.
Und so stellte man sich im hinteren Bereich des Zeltes mit dem ein oder anderen Bekannten hin, trank ein gepflegtes Bier und unterhielt sich über dieses und jenes. Die Zeitverzögerung brachte aber die weiteren Auftrittstermine in Gefahr, vor allem die der befreundeten Gesellschaft aus Heistern. Diese Gesellschaft und auch wir mussten noch weiter nach Lendersdorf. Man wurde sich schnell einig, gemeinsame Sache zu machen. Erst absolvierten die Heisterner ihren Auftritt, danach wir. Wir hatten vereinbart, gemeinsam nach Lendersdorf zu fahren. Gemeinsam heißt, dass mehrere Personen aus Heistern in unserem Bus mitfuhren. Dies waren u.a. der amtierende Prinz, Wilibert Houben, sein Adjutant Walter Prick sowie der Präsident, Bernd Houben . Sie wurden von uns für die weitere Fahrt nach Lendersdorf sogar noch verpflegt, was wir jedoch noch bereuen sollten.
In Lendersdorf traten die Bösen Buben vor der Gesellschaft aus Heistern auf. Nach diesem Auftritt wollten wir auf 2-3 Bierchen noch in der Halle bleiben, zumal Beate Maubach mit dem Bus kurzfristig anderweitig eingesetzt war.
Da Prinz Nubbel der I. von und zo Birjel nicht gut zu fuß war, und er auch etwas mehr Platz beanspruchte als normale Menschen, wurde er kurzer Hand ins Foyer der Rurtalhalle abgestellt. Das Zepter seiner Majestät haben wir jedoch mit in die Halle genommen. So verfolgten wir den Auftritt der anderen Gesellschaften, unter anderem auch den der Freunde aus Heistern. Nach deren Auftrittsende verabschiedeten sich diese von uns und man wünschte sich viel Erfolg und weiterhin viel Spaß im Verlauf der Session. (Wie trügerisch das doch war.)
Denn kaum das diese die Halle verließen, zeigten sie ihr wares Gesicht. Sie werden auch diebisches Bergvolk jenseits aller Zivilisation genannt. Und diesem Namen wurden sie mehr als gerecht. Denn kurze Zeit später hieß es nur noch, wir haben euren Prinzen entführt. Auslösung in unserem Stammlokal in Heistern heute Abend bis 21:00 Uhr, ansonsten wird gezündelt.
Oh je, oh je, diese Verbrecher, diese Strauchdiebe, noch nicht mal einen Prinzen aus Stroh können die in Ruhe lassen. Immer denken die nur an sich. Diese Diebe. Und wir hatten sie auf der Hinfahrt nach Lendersdorf noch zum Trinken eingeladen. Wir hatten eine Natter an unserer Brust genährt. Was half alles Jammern, alles Zakramentiern. Unser Prinz musste augelöst werden. Und so änderten wir unser heutiges Etappenziel, statt zu Manuele Röske fuhren ein paar verwegene, Trinkfeste (oder auch weniger) Gesellschaftsmitglieder mit dem Bus nach Heistern. Wir waren auf alles eingestellt, den doppelten Rachenputzer, den übel riechenden Elz, oder den gemeingefährlichen Geist aus der Flasche. Kein Getränk sollte uns zu viel sein.