Dieser Begriff wird im Volksmund durch eine Sage erklärt, doch gibt es auch ein Gedicht, das einer anderen Erklärung zuneigt.
Der Sage nach lebte zur Zeit, als die Franzosen im Krieg mit dem Herzog von Jülich unsere Gegend unsicher machten, auf Burg Birgel ein mächtiger und tapferer Edelmann, der mit Strenge und
Gerechtigkeit seines Amtes waltete, ob seiner Mildtätigkeit von den Birgeler Leuten verehrt und geliebt wurde. Als die Franzosen gen Birgel zogen, retteten sich die Dorfleute mit ihren
Habseligkeiten in die Burg. Die Franzosen umzingelten die Burg und steckten das Dorf, nachdem sie es geplündert hatten, in Brand.
Die Belagerung und Beschießung der Burg brachten den Franzosen aber keinen Erfolg, da die Verteidiger sich verbissen wehrten und Beschädigungen an der Befestigung schnellstens wieder
ausbesserten. Die Franzosen glaubten nun, den Widerstand mit einer längeren Belagerung brechen zu können, sie wollten die Verteidiger aushungern. Nach einigen Wochen schickte der Kommandant der
französischen Belagerer den Birgelern zum Spott einen toten Hasen zur Burg. Als Gegengabe erhielt er anderntags einen lebendigen Hasen und war bass erstaunt. Trotz des engen Belagerungsringes gab
es für die Verteidiger einen geheimen Ausgang, so dass sie sich mit Fleisch und Lebensmitteln versorgen konnten. Da die Truppen wenig später an anderer Stelle eingesetzt wurden, zogen sie ab,
schworen aber blutige Rache bei der Rückkehr.
Sofort nach dem Abrücken der Franzosen ließ der Burgherr die Befestigungen wieder herstellen und noch verstärken. Alles wurde für eine erneute Belagerung durch die Franzosen vorbereitet.
Und die ließen nur einige Monate auf sich warten, dann erschienen sie wieder vor Burg Birgel und forderten die Übergabe. Die Franzosen richteten sich auf eine längere Belagerung ein, zogen
etliche Wurfmaschinen heran und befestigten ihre Stellungen. Diese Schanzarbeiten konnten von der Burg aus gut beobachtet werden, und bald wußte man auf der Burg, wann die schanzenden Franzosen
ihre Pausen einlegten. Als sich die Franzosen eines Tages zum Essen sammelten, handelten die „Bergeler". Durch einen Geheimgang kamen sie in ein Waldstück im Rücken der Franzosen. Dort schnappten
sie sich dort aufgestapelte junge Eichenstämme und fielen mit diesen „Holzremmelen" über die nichts ahnenden und unbewaffneten Franzosen her.
Diese wurden ordentlich verdroschen, etliche blieben auf der Strecke. Die übrigen flohen entsetzt.
Während die Birgeler auf der Burg ihren Sieg feierten, gelang es den Franzosen nicht, ihre Mannen zur weiteren Schanzarbeit zu bewegen. So zogen die Franzosen wenig später ab und suchten in
Wahlen in der Eifel ihr Glück. Die Birgeler aber waren stolz auf ihre Tat, die sich schnell herumsprach, und so hießen die Bergeler fortan „Schanzeremmele". So weiß es die Sage, und wenn bis in
die jüngsten Tage Birgeler mit diesem Spitznamen belegt werden, so betrachten sie es meist als Ehrennamen und sind bemüht, den Spott zu übersehen oder sich trefflich zur Wehr zu setzen.
Im eingangs angeführten Gedicht ist davon die Rede, daß am Kruuschberg bei Düren einst Spaniens „jruße Mach" gelegen habe. Ritter Veit von Birgel wurde zur Hilfe gerufen, um die
Eindringlinge zu vertreiben. Dies habe der „köhne Recke" dann auch geschafft. Mit einem „Schanzeremmel" in der Hand schreckte er die Spanier und schlug sie aus dem Land.
Bei diesem Gedicht wird der Versuch, den (ungeliebten) Spitznamen durch eine Heldentat besonderer Güte zu erklären, von einem Epos abgeleitet, das vom Zweikampf eines Spaniers mit Ritter
Niet (auch Nyt, Neid, Veit) von Birgel berichtete, der sich im Jahre 1459 zugetragen haben soll.
Dieser Bericht ist dem Birgel-Buch entnommen.